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Rückblick auf Abriss der Malzfabrik Weissheimer

Sie war die letzte ihrer Art in der Stadt, nachdem bereits die alte Mengelbier-Anlage an der Koblenzer Straße der Einkaufswelt hatte weichen müssen: Mit dem Abriss der früheren Malzfabrik Weissheimer ist in Andernach eine lange Mälzertradition zu Ende gegangen.

ANDERNACH. Jahrzehntelang haben die Silotürme der Malzfabrik Weissheimer sehr zum Verdruss vieler Bürger Andernachs Stadtbild beherrscht. In den Jahren 1964 und 1965 waren die mächtigen Gebäude entstanden und lösten damit ihre auch schon mehrgeschossigen Vorgänger auf dem Gelände ab. Mit dem Abriss der Weissheimer-Anlagen werden nun die letzten Spuren der langen Mälzergeschichte in der Stadt beseitigt, in der es einmal rund 20 solcher Betriebe gegeben hat. Neben den Anlagen von Weissheimer und Mengelbier ist auch die frühere Malzfabrik Düsterwald und Tillmann, die wie das benachbarte Stadthaus mitten in der Andernacher Innenstadt für den Bau des Neuen Rathauses und des Kaufhauses Horten abgerissen wurde, ein prominentes Beispiel für diese lange Tradition.

Der Anfang vom Ende für die Weissheimer-Malzfabrik in der Andernacher City und die Gedankenspiele zu einer möglichen neuen Nutzung des Areals hatten vor vier Jahren begonnen, als die Pläne zum Umzug der meisten Produktionsbereiche des Unternehmens in den Koblenzer Rheinhafen bekannt wurden. Viele Leser beteiligten sich damals an einem Ideenwettbewerb unserer Zeitung. Hoch im Kurs standen eine Wohnanlage, ein Freizeitareal, ein Industrie- und Schifffahrtsmuseum und ein Hotel.

Die alteingesessene Firma ging zwei Jahre später in die Insolvenz, von der die Tochtergesellschaften nicht betroffen waren. Später wurden die Konzernmutter und -töchter verkauft. Stadtverwaltung und der Rat trieben seinerzeit die Pläne für die neue Nutzung des Geländes voran. Mittlerweile sind die Weichen für den Hotelbau gestellt.

Christian Kirstges
Rhein-Zeitung - Ausgabe Andernach vom 19.07.2008

Beeindruckende Bilder dokumentieren den Abriss der Malzfabrik direkt gegenüber der „Roten Schule“. Fotos © commuhnicate werbeagentur

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